Protest und Festnahme eines jungen tibetischen Mönches

„Lobsang Tenpa, ein 19jähriger Mönch aus dem Kloster Kirti, demonstrierte alleine auf der Hauptstraße des Ortes, die von den Tibetern „Heldenstraße“ genannt wurde, nachdem sich dort so viele Selbstverbrennungen ereigneten.

Er hatte eine handgemalte tibetische Flagge um den Kopf gewickelt und rief Slogans „Freiheit für Tibet“ und „Möge der Dalai Lama nach Tibet zurückkehren“, wie RFA aus einer dortigen Quelle erfuhr. „Es dauerte nicht lange, bis die Polizei kam, ihn schlug und festnahm“.

“Tenpa protestierte gegen die repressive Hardliner-Politik Chinas in Tibet“, erklärten die Mönche Lobsang Yeshi und Kanyak Tsering vom Exilkloster Kirti in Dharamsala. „Tenpa hatte eine selbst gemalte tibetische Flagge um seinen Klopf geschlungen und hielt ein Foto des Dalai Lama in der Hand, während er die Slogans rief und ein Stück die Straße entlang lief“.

Kanyag Tsering und Lobsang Yeshe fügten noch hinzu: “Der Bezirk Ngaba steht nun unter strenger Kontrolle durch Hunderte paramilitärischer Kräfte und Spezialeinheiten der Polizei, bereit sofort gegen jeglichen Protest hart durchzugreifen. Sicherheitskräfte mit ihren Gewehren und Überwachungskameras sind überall und die Atmosphäre ist sehr angespannt.”

Auf Bildern von dort sieht man den jungen Mönch, wie er ganz alleine protestiert, Slogans ruft und ein Portrait des Dalai Lama trägt. Tenpa, der aus dem Dorf No. 2 der Ortschaft Meruma im Bezirk Ngaba kommt, trat sehr jung ins Kloster ein. Die Mönche des Klosters Kirti standen schon lange im Mittelpunkt der Proteste gegen die chinesische Herrschaft, ehe die Behörden 2011 eine Großrazzia veranstalteten und dabei Hunderte von Mönchen abführen ließen, um sie einer „politischen Umerziehung“ zu unterziehen. Andere Tibeter, die die Mönche schützen wollten, wurden geschlagen und festgenommen, ein Vorgehen, das weltweite Verurteilung fand.

Vergangenen Monat starb der 20jährige Kirti-Mönch Lobsang Palden, nachdem er sich am 16. März auf der „Heldenstraße“ angezündet hatte. Am selben Tag vor sechs Jahren, dem 16. März 2008, veranstalteten die chinesischen Sicherheitskräfte das „Massaker von Ngaba“. Die Polizei schoß in eine Menge unbewaffneter Demonstranten und tötete dabei mindestens zehn von ihnen.

Einen Kommentar schreiben (0)

Be the first to comment

Bitte rechnen Sie 9 plus 7.