China protestiert gegen Treffen mit Cameron

China hat gegen ein Treffen des britischen Premierministers David Cameron mit dem Dalai Lama in London protestiert. Das Zusammentreffen zwischen Cameron und dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter sei eine "schwerwiegende Einmischung in die inneren Angelegenheiten" Chinas und ein "Affront für das chinesische Volk", sagte der chinesische Außenamtssprecher Hong
Lei am Dienstag in Peking. Cameron war mit dem Dalai Lama zusammengekommen, bevor dieser in London für seinen Beitrag zur Spiritualität mit dem hochdotierten Templeton-Preis ausgezeichnet wurde.

Die chinesische Regierung protestiert regelmäßig, wenn der Dalai Lama von anderen Regierungen empfangen wird. Das Treffen Camerons mit dem Dalai Lama am Montag, an dem auch Camerons Stellvertreter Nick Clegg teilnahm, war protokollarisch nicht als offizieller Empfang eingestuft. Dennoch forderte der chinesische Außenamtssprecher, Großbritannien müsse den entstandenen "Schaden" wiedergutmachen. Die Preisverleihung an den Dalai Lama erfolgte vor mehr als 2000 Menschen in der Londoner St. Paul's Kathedrale. Das Treffen mit Cameron und Clegg fand zuvor statt.

Der Dalai Lama lebt seit 1959 in Indien im Exil. China wirft ihm vor, von dort aus die Abspaltung Tibets von China zu betreiben. Seit Anfang 2011 zündeten sich 34 Tibeter, viele von ihnen buddhistische Mönche und Nonnen, selbst an, um gegen die chinesische Herrschaft in Tibet zu protestieren. Peking hatte Tibet 1951 besetzt.

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