Dalai Lama besucht Haus der Religionen in Bern
Der Dalai Lama ist in Bern: Das geistliche Oberhaupt der Tibeter ist am Mittwochmittag im Haus der Religionen eingetroffen. Dort trifft er sich mit Vertretern anderer Glaubensgemeinschaften.
Mehrere hundert Exil-Tibeter bereiteten ihm am Europaplatz einen warmen Empfang. Der Dalai Lama wurde vom Berner Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät begleitet. Nach dem Mittagessen trifft er sich mit Aleviten, Buddhisten, Christen, Hindus, Muslimen, Juden, Bahai und Sikhs zu einem einstündigen interreligiösen Dialog.
Der Anlass findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zugelassen sind nur ausgewählte Gäste aus Politik und Gesellschaft.
Nach Bern eingeladen wurde der Dalai Lama vom Haus der Religionen, das seit 2014 die acht grössten Religionen unter einem Dach vereint, und von der Berner Stadtregierung. Die Mitglieder der Stadtregierung treffen sich zwar mit dem Dalai Lama. Die Behörden betonen aber, es handle sich nicht um einen offiziellen Empfang.
Hintergrund ist die Kritik Chinas an dem Besuch. Die offizielle Schweiz möchte den Freihandelspartner offensichtlich nicht verärgern. Die Stadt Bern ihrerseits möchte sich nicht von einem fremden Staat dreinreden lassen, aber auch keine diplomatischen Schwierigkeiten verursachen.
Der Dalai Lama war schon öfters in Bern, zuletzt 2013. Auch diesmal hat er einen öffentlichen Auftritt, am Donnerstag im Kursaal. Der Anlass ist ausverkauft. Der Dalai Lama will sich zur Frage äussern, warum es in der globalen Krise Dialog und Solidarität brauche.
Ab Freitag ist der 81-Jährige zu Gast in Zürich. Auch dort taten sich die Behörden schwer im Umgang mit dem hohen Besucher. Nach längerem Hin und Her steht nun fest, dass Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) und Sicherheitsvorsteher Richard Wolff (AL) am Samstag am Friedensgebet mit dem Dalai Lama teilnehmen werden. Als Vertreter der Kantonsregierung wird Mario Fehr (SP) im Grossmünster dabei sein.
Der Dalai Lama weilt vom 10. bis 22. Oktober in Europa. Nach Lettland und der Schweiz besucht er die Slowakei, Tschechien und Italien.
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