Massenprotest der Tibeter in Europa vor dem IOC-Hauptsitz in der Schweiz

Lausanne: Donnerstag, 3. Februar 2022: Mehrere hundert Tibeterinnen und Tibeter aus ganz Europa haben am Vorabend der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking vor dem IOC-Hauptquartier in Lausanne eine Massenkundgebung abgehalten. Die Demonstranten, die die Olympischen Winterspiele 2022 als "Völkermordspiele" bezeichneten, marschierten am 03. Februar 2022 von der Straße des IOC-Hauptsitzes zum Olympischen Museum in der Schweiz. Auch Tibet-Unterstützer und Vertreter der uigurischen Gemeinschaft schlossen sich dem Protest an.

Der Protest begann mit der Übergabe eines gemeinsamen Briefes an das IOC. In dem gemeinsamen Brief an das IOC äußerten die tibetischen Gemeinschaften in Europa ihre tiefe Enttäuschung über das Versagen des IOC bei der Durchführung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht für die Olympischen Winterspiele 2022. Die Gemeinschaften forderten das IOC außerdem auf, in einer öffentlichen Erklärung anzuerkennen, dass die Olympischen Winterspiele 2022 inmitten von Gräueltaten und Völkermord durch die chinesische Regierung stattfinden". Die Gemeinschaften forderten das IOC ferner auf, "die Stimmen der Opfer von Menschenrechtsverletzungen durch China zu respektieren und bei allen künftigen Aktivitäten zu berücksichtigen".

Das gemeinsame Schreiben wurde von den Chitues ( Europäischen Mitgliedern des tibetischen Parlaments im Exil )unterzeichnet: Ven Thubten Wangchen und Thupten Gyatso, sowie die Präsidenten der tibetischen Gemeinschaften in Österreich, Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Italien, Deutschland, Spanien, der Schweiz und Liechtenstein.

Frau Karma Choekyi, Präsidentin der tibetischen Gemeinschaft der Schweiz und Liechtensteins, leitete die Veranstaltung und dankte allen tibetischen Gemeinschaften und NGOs in Europa für ihre Unterstützung.

Der besondere Gastredner der Veranstaltung, der Gemeinderat der Stadt Lausanne (Grüne), Herr llias Penchant, bekräftigte die anhaltende Unterstützung und Solidarität der Grünen Partei mit den Menschen in Tibet und anderen von der Kommunistischen Partei Chinas unterdrückten Gruppen. Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch China seien koordinierte und kollektive Anstrengungen zur Verteidigung der unterdrückten Stimmen und der demokratischen Werte wichtiger denn je, sagte der Ratsherr.

Der Vertreter des Tibet-Büros Genf, Chhimey Rigzen, wies in seiner Rede auf die Gräueltaten der Kommunistischen Partei Chinas in Tibet hin und gab einen kurzen Überblick über die schweren Menschenrechtsverletzungen durch China, insbesondere seit den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking. Trotz zunehmender Beweise und gut dokumentierter Menschenrechtsverletzungen durch China hat sich das IOC dazu entschlossen, China bei der Zurschaustellung seines autoritären Regimes zu unterstützen, indem es China die höchst unverdiente Gelegenheit gab, die Olympischen Winterspiele 2022 auszurichten, sagte der Abgeordnete Chhimey Rigzen.

Auf der Veranstaltung sprachen die beiden europäischen Chitues (Mitglieder des tibetischen Parlaments im Exil) Ven Thubten Wangchen und Thupten Gyatso, alle Präsidenten der tibetischen Gemeinschaften in Europa, der GSTF-Präsident, der TFOS-Präsidentin, der VTYE-Vizepräsident und Vertreter der uigurischen Gemeinschaft.

In der gemeinsamen Erklärung verwiesen sie unter anderem auf die im Vorfeld der Spiele beim Bundesrat eingereichte Petition mit 7788 Unterschriften, in der die offizielle Schweiz aufgefordert wird, die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking diplomatisch zu boykottieren.

Sie schilderten auch die im Juli bei der Nationalen Kontaktstelle der OECD eingereichte Beschwerde gegen das IOC, in der Menschenrechtsverletzungen vor, während und durch die Austragung der Olympischen Spiele in der Volksrepublik China behauptet werden.

Im Anschluss an die zweite Generalversammlung der europäischen tibetischen Gemeinschaften, die im Dezember 2021 in Paris stattfand, wurde der Massenprotest von der tibetischen Gemeinschaft der Schweiz und Liechtenstein organisiert.

Die Veranstaltung endete erfolgreich mit der Danksagung von Herrn Tenzin Wangdue, Vizepräsident der Tibetergemeinschaft Schweiz&Liechtenstein.

 

Nyima Arya

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