Sorge um inhaftierte Mönche in Tibet
Sorge um inhaftierte Mönche in Tibet Peking (dapd). Bei den Dreien handele es sich um führende Lehrmeister im Kloster Drepung in Lhasa, dessen Mönche sich an die Spitze des Protests gegen die chinesische Besatzung gestellt hatten. Was friedlich begann, schlug nach ein paar Tagen in blutige Auseinandersetzungen mit der Polizei um.
Laut ICT wurde der 55 Jahre alte Jampel Wangchuk, Vorsteher des Loseling Schule im Kloster Drepung, möglicherweise zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der 43-jährige Schriftlehrer der dortigen Gomang Schule, Konchok Nyima, müsse wohl für 20 Jahre ins Gefängnis. Der Schriftlehrer der Ngakpa Schule, der 38 Jahre alte Ngawang Choenyi, wurde demnach zu 15 Jahren Haft verurteilt.
Die in den USA ansässige ICT teilte weiter mit, die drei Inhaftierten hätten wahrscheinlich gar nicht an den Protesten teilgenommen. Es sei unklar, weshalb sie verurteilt worden seien. In China werden immer wieder Dissidenten auf der Grundlage vage gehaltener Gesetze gegen Separatismus und Staatsgefährdung angeklagt. Da es bei den drei Verschwundenen aber keinen eindeutigen Hintergrund gebe, könnten die Unruhen von 2008 bloß als Vorwand dienen, um den tibetanischen Buddhismus anzugreifen und zu schwächen, vermutete die Interessengruppe.
Die Proteste 2008, die sich auf weitere von Tibetern bewohnte Gebiete im Westen Chinas ausdehnten, waren der größte Aufstand gegen die Herrschaft Pekings seit Jahrzehnten. Nach Regierungsangaben kamen 22 Menschen in Lhasa ums Leben, Menschenrechtsgruppen sprechen hingegen von fast 140 getöteten Tibetern. Der Staat reagierte mit aller Härte. Hunderte Polizisten stürmten Drepung und weitere Klöster, eine unbekannte Zahl von Mönchen wurde festgenommen. Seitdem sind die Sicherheitsvorkehrungen in Tibet hoch. Ausländische Journalisten bekommen in der Regel nur noch eine Einreisegenehmigung, wenn sie an Reisen teilnehmen, die von der Regierung organisiert werden.
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