Indirekte Übergabe eines Memorandums an die chinesische Botschaft
Die tibetische Gemeinschaft in der Schweiz und Sympathisanten haben in Bern für ein freies Tibet demonstriert. Schätzungsweise 2000 Personen zogen am Jahrestag des tibetischen Volksaufstand von 1959 durch die Innenstadt zum Bundesplatz. Nach einer Schweigeminute, Ansprachen und musikalischen Darbietungen wurde an der Kundgebung vom Samstag ein Memorandum an die Botschaft der Volksrepublik China verlesen. Dieses wurde im Verlauf der Kundgebung von der Berner Kantonspolizei an die chinesische Botschaft übergeben. Ebenfalls verlesen wurde ein Memorandum, das die Tibeterorganisationen der Schweiz am 8. März dem Bundesrat hatten zukommen lassen. Darin wird die Landesregierung aufgefordert, angesichts von Menschenrechtsverletzungen in Tibet bei der chinesischen Regierung zu intervenieren.
Zur Kundgebung aufgerufen hatte die Tibetergemeinschaft in der Schweiz und Liechtenstein. Vizepräsident Lobsang Shitsetsang sagte in einer Rede auf dem Bundesplatz, Tibet erlebe derzeit so schwierige Zeiten wie noch nie. Die Staatengemeinschaft dürfe nicht weiter schweigen und zuschauen, wie die tibetische Kultur untergehe. Die chinesische Regierung sei noch nie bereit gewesen, echte Verhandlungen mit den Tibetern zu führen.
Die Kantonspolizei übergab das Memorandum der Tibeter an die chinesische Botschaft, weil nach Angaben von Shitsetsang die Vertreter Chinas in der Schweiz nicht bereit waren, das Schreiben selber in Empfang zu nehmen.
Am 10. März 1959 hatte sich die tibetische Bevölkerung gegen die kommunistische Regierung der Volksrepublik China erhoben. Damals wurden schätzungsweise 86'000 Tibeter getötet. Tibet ist seit der Invasion 1950 chinesisch besetzt.

Einen Kommentar schreiben (0)

Be the first to comment

Was ist die Summe aus 8 und 8?