Tibetischer Mönch zündet sich an und stirbt
Aus Protest gegen die chinesische Herrschaft in Tibet verbrennen sich immer wieder Menschen, nicht nur im Hochland selbst, sondern auch im Exil. Erst im Februar starb ein Mann in Kathmandu, nachdem er sich mit Benzin übergossen und in Brand gesteckt hatte. Nach Angaben von Exiltibetern haben sich in den vergangenen vier Jahren auf diese Weise mehr als 100 Menschen umgebracht.
Im Südwesten Chinas hat sich ein tibetischer Mönch nach Medieninformationen vom Sonntag in einer Selbstverbrennung getötet. Der 18-Jährige habe sich am Samstag außerhalb eines Klosters in der zur Provinz Sichuan gehörenden Präfektur Aba angezündet, berichtete Radio Free Asia. Der von der US-Regierung gesponserte Sender berief sich auf örtliche Anwohner. Demnach rief der Mönch Slogans "für Tibets Freiheit". Die Organisation Free Tibet mit Sitz in London berichtete, nach der Selbstverbrennung seien die Einschränkungen der Kommunikation in dem Gebiet verstärkt worden. Tibeter werfen der Führung in Peking vor, sie sozial und wirtschaftlich zu benachteiligen sowie die Kultur und Tradition in ihrer Heimat zu zerstören. Nach chinesischer Lesart wurde Tibet dagegen 1951 durch die Volksarmee friedlich befreit. Durch demokratische Reformen in den späten 1950er und 60er Jahren wurde demnach das feudale Sklavensystem abgeschafft und 1964 Tibet als autonomes Gebiet der Volksrepublik etabliert.
Peking gibt außerdem an, den Tibetern Religionsfreiheit zu gewähren und ihnen durch wirtschaftlichen Fortschritt einen besseren Lebensstil zu ermöglichen. Hinter den Selbstanzündungen sieht die chinesische Führung eine Kampagne des Dalai Lama zur Förderung seiner separatistischen Ziele. Der geistliche Führer der Tibeter lebt seit einem gescheiterten Aufstand 1959 im indischen Exil.
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